Hallo, ich bin Lotte, die Haselmaus.

 

Momentan bin ich auf der Suche nach meinen Freunden und Orten, an denen sie sich verstecken. Kannst du mir auf der großen Nussjagd helfen, meine Freunde zu finden, um unser Zuhause zu schützen?

Ich bin ein Nagetier und gehöre zu der Familie der Bilche, die auch als Schlafmäuse bezeichnet werden. Oft verwechselt man mich mit einer Maus. Zu erkennen bin ich jedoch an meinem orange-farbigen Fell, dem weißen Fleck an meinem Hals und meinem Bauch sowie den runden kleinen Ohren. In etwa bin ich so groß wie der Daumen eines Erwachsenen und mit meinem Schwanz bin ich sogar doppelt so groß. Ich bin nachtaktiv und scheu, deswegen musst du besonders achtsam sein, um meine Familie und mich anzutreffen. Außerdem bin ich ein fantastischer Kletterer, so dass ich mich fast nie auf dem Boden aufhalte.
In dichten und artenreichen Sträuchern eines Laubwaldes oder auch am Waldrand bin ich zu Hause. Aber du kannst uns auch an einzelnen Hecken und Sträuchern suchen. Mein Nest baue ich aus allem, was ich im Wald finden kann. Ich liebe es, mein Nest in Brombeer- oder Haselnusssträuchern zu bauen. In unseren Nestern machen wir es uns vor allem im Winter gemütlich, denn unseren Winterschlaf halten wir zwischen Oktober und April. Unser Lieblingsessen sind Haselnüsse. Im Frühjahr verputzen wir gerne Knospen und Samen. Im Sommer vernaschen wir gerne Beeren, und im Herbst fressen wir uns Speck für den
Winterschlaf mit fettreichem Futter, wie zum Beispiel Nüssen, an. Manchmal muss ich mich wie ein Affe mit meinen Hinterpfoten an einen Zweig hängen, damit ich meine Leibspeise, die Haselnuss, ergattern kann.


Die Nussjagd-Route

 

Wenn du auf die große Nussjagd gehen möchtest, kannst du die vorgegebene Route auf der Karte nach Haselnusssträuchern und Nüssen absuchen, streckenweise oder auch komplett, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Um die Verstecke meiner Freunde zu finden, kannst du dich auf die Nussjagd begeben, indem du nach Haselnüssen mit Nagespuren suchst. Die Haselnüsse fressen wir direkt in unserem Zuhause, dem Haselnussstrauch, und lassen die leere Schale dann auf den Boden fallen.  Aber Achtung: Nicht nur wir verspeisen gerne die leckeren Haselnüsse, auch andere Tiere fressen sie gerne. Jedes Tier hinterlässt dabei seine eigene Nagespur an der Schale. Wenn die Nagespuren am kreisrunden Loch parallel oder leicht schräg zum glatten Öffnungsrand verlaufen, hast du die Spur von uns Haselmäusen aufgenommen. Die Jagdanleitung und der Bestimmungsschlüssel für die Nagespuren helfen dir bei der Jagd.

Wie erkenne ich Haselnusssträucher?

 

Haselnusssträucher erkennst du an der glatten, grauen und glänzenden Rinde. Die Blätter haben einen kurzen Stiel und laufen zum Blattende spitz zu. Ihre Oberfläche ist von beiden Seiten leicht behaart, so dass sich beide Blattseiten weich anfühlen. Die roten weiblichen Blüten und gelben männlichen Kätzchen kannst du im Spätwinter bewundern. In lichten Wäldern oder an Waldrändern und in Hecken sind die Haselnusssträucher zu finden. Die Haselnüsse reifen bis Ende September heran. Im Herbst startet idealer Weise die Nussjagd. Schaffst du es nicht in der Zeit zu suchen, dann kannst du auch später im Jahr starten. Fast das ganze Jahr über kannst du auf Nussjagd gehen, denn die angefressenen Haselnüsse bleiben noch eine ganze Weile unter den Sträuchern liegen, bevor sie dann verrotten.

Jagdausrüstung

 

Um die Nussjagd erfolgreich zu meistern, brauchst du eine Jagdausrüstung. Dazu gehört ein Stift sowie Papier, auf dem du schreiben kannst; der Jagdbericht für deine Notizen, eine Uhr, ein GPS-fähiges Gerät/Mobiltelefon und eine Butterbrottüte aus Papier für deine gefundenen Nüsse.

Jagdanleitung

 

Die Jagd sollte maximal 2 Stunden in einem Waldstück dauern. Suchst du schon länger als 20 Minuten unter einem Haselnussstrauch oder Strauchgruppe und hast keine Spuren von uns gefunden, dann suche an einem anderen Strauch an einem anderen Ort weiter.

  1. Gehe in einen Laubwald, an einem Waldrand oder an eine Strauchgruppe und suche nach Haselnusssträuchern.
  2. Suche eine Stelle mit mehreren Sträuchern und beginne die Nussjagd. Wenn du keine Spur von uns findest, suche an einem anderen Ort weiter.
  3. Falls du Nüsse gefunden hast, sammel sie und schreibe dir auf wie lange du gesucht hast und wo du sie gefunden hast. Das hilft uns heraus zu finden, wie einfach es war an diesem Ort Nüsse zu finden. Diese Informationen kannst du nachher in deinen Jagdbericht notieren.
  4. Nach der Nussjagd bestimmst du die Nüsse. Lass dir genügend Zeit und untersuche die einzelnen Nüsse gründlich auf Nagespuren. Vergleiche die Nagespuren mit dem von uns unten stehenden Bestimmungsschlüssel.
  5. Wenn du denkst, dass du Spuren von uns gefunden hast, sende die Nüsse zusammen mit dem von dir ausgefüllten Jagdbericht an die Naturschutzstation Haus Wildenrath.
  6. Falls du nur Haselnusssträucher findest, aber keine Spuren von meinen Freunden, dann sende deinen Jagdbericht trotzdem an uns. So wissen wir, dass in der Umgebung wahrscheinlich keine Haselmäuse wohnen, es aber genügend Haselnusssträucher gibt.


Damit keine Nuss beschädigt wird, pack deinen Fund am besten in einen mit deinem Namen und den Fundort beschrifteten Butterbrotbeutel aus Papier oder einen Briefumschlag; dann ab damit in die Post an:

Naturschutzstation Haus Wildenrath
Naturparkweg 2, 41844 Wegberg

Gerne kannst du den Jagdbericht auch online ausfüllen, du findest ihn auf unserer Webseite unter www.naturschutzstation-wildenrath.de. Auch bei einer Onlinemeldung deines Jageberichtes bitten wir dich, deine gefunden Nüsse an die Naturschutzstation Haus Wildenrath zu senden. Bitte beschrifte deinen Beutel mit deinem Namen und dem Ort, an dem du gesucht hast.

Bestimmungsschlüssel Nagespuren

 

Eichhörnchen/ Vögel: Die Nuss ist zerbrochen oder halbiert worden.

Haselnussbohrer: In die Nuss wurde, von einem Rüsselkäfer, ein kleines rundes Loch gebohrt.

Siebenschläfer: Starke Nagespuren erkennbar mit breiten Zahnabdrücken, beinahe Fraßspur parallel zum Lochrand.

Gelbhalsmaus: Es sind Nagespuren senkrecht zum Lochrand zu erkennen, sowie deutliche Spuren an der Nuss.

Rötelmaus: Hinterlässt ebenfalls Nagespuren senkrecht zum Lochrand, jedoch ohne erkennbare Spuren auf der Nuss.

Haselmaus: Es ist ein nahezu perfektes rundes Loch erkennbar. Die Nagespuren verlaufen parallel zum Lochrand der Nuss.

Gefährdung

 

Wir haben einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan aus Haselnüsse, Beeren, Knospen und Insekten. Normalerweise können wir alles was wir gerne fressen in den Sträuchern der Wälder oder in Hecken zwischen Wiesen und Feldern finden. Leider gibt es zunehmend weniger dieser Sträucher oder Hecken. Daher finden wir immer weniger Futter für unseren Vorrat. Unsere natürlichen Feinde sind der Fuchs, das Wildschwein und die Eule. Gibt es immer weniger gute Verstecke, dann werden die drei ein riesiges Problem für uns. Es ist auch schwieriger, ein gemütliches Zuhause zu finden, wenn nur noch wenige Sträucher und Hecken in der Gegend wachsen. 

Schutz

 

Um uns zu schützen, werden Sträucher an Waldrändern und entlang von Wiesen oder Feldern neu angepflanzt und gepflegt. Falls es mal passieren sollte, dass wir keine natürlichen Verstecke finden, machen wir es uns auch gerne in von Menschen gebauten Nistkästen bequem. Damit wir weiter friedlich leben können, solltest du uns nicht stören oder fangen. Denn das macht uns Angst. Durch die Zerstörung unserer Lebensräume stehen wir in den EU-Mitgliedstaaten unter strengem Artenschutz.


Für Neugierige

 

Für weitere Infos schaut auch gerne auf die offizielle Webseite der Nussjagd: http://www.nussjagd.de/

Da die Haselmaus eine Verwandte des Gartenschläfers ist, gibt es auch die Möglichkeit, auf die Spurensuche des Gartenschläfers zu gehen. Dieses Projekt wird vom BUND zusammen mit der Justus Liebig Universität Gießen und der Schenkenberg GmbH ausgetragen.
https://www.bund-nrw.de/themen/gartenschlaefer

Tiere und Pflanzen

 

Entlang der Strecke des Westwalls kannst du den vielseitigen Lebensraum von Tieren und Pflanzen entdecken. Hier gibt es trockene und nasse Wälder, in denen es viele verschiedene seltene Pflanzen und Tiere gibt. Die Rur und die Wurm sind zwei Flüsse, die durch den Kreis Heinsberg fließen. An den Flüssen wachsen seltene Pflanzen, wie die Flockenblume, du erkennst sie an ihren violetten Blüten. Wenn du besonders aufmerksam bist, kannst du auch Haselnusssträucher entdecken. Vielleicht findest du dort ja eine Spur von meinen Freunden? Übrigens verstecken sich in den Hecken und Sträuchern auch gerne Vögel, wie zum Beispiel der Zaunkönig.

Hier kannst du unseren Haselmaus-Flyer herunterladen. Auf der Innenseite befindet sich der Jagdbericht zum Ausfüllen:

Download
Haselmaus-Flyer
Flyer_Haselmaus.pdf
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